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Post blieb beim Träger

■ Neurotischer Briefzusteller wegen Unterschlagung zu einem Jahr verurteilt

Der ehemalige Briefzusteller Jürgen M. musste sich gestern Morgen vor dem Bremer Amtsgericht wegen des Verdachts der Unterschlagung verantworten. Jürgen M. wurde vorgeworfen, in insgesamt 17 Fällen Briefsendungen nicht zugestellt, sondern für sich behalten sowie eingenommene Nachnahme-Gebühren nicht weitergeleitet zu haben. In den zwischen 1993 und 1998 unterschlagenen Sendungen befand sich vor allem Schmuck, aber auch Bargeld. Der Angeklagte hatte offensichtlich weder Interesse an 11.000 Mark teuren Süßwasserperlen, noch an mehreren tausend Mark teuren Lapislazuli-Ketten oder gar an 87 goldenen Eheringen. Ermittler fanden die vermissten Stücke in der Wohnung des Angeklagten. Er hatte anscheinend keine Versuche unternommen, den Schmuck zu verkaufen.

Da das Gericht aufgrund einer schweren neurotischen Störung bei Jürgen M. von verminderter Schuldfähigkeit ausging und fast alle unterschlagenen Werte ihren Eigentümern zurückgegeben werden konnten, wurde er zu einer einjährigen Haftstrafe auf Bewährung und der unbedingten Einhaltung der Meldeauflagen verurteilt. ube

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