: Aus für Gaskraftwerk
■ Moorburg passt nicht ins Spektrum der HEW. Jobs: Lieber Brunsbüttel abschalten
Die HEW haben Ende Juni das Gaskraftwerk Moorburg abgeschaltet. Nach Auskunft des Unternehmens soll es verkauft werden, weil es nicht in die Zukunftspläne der HEW passt. Der Bürgerschaftsabgeordnete Lutz Jobs vom Regenbogen kritisierte, mit der Stilllegung dieses konventionellen Kraftwerks stärkten die HEW ihr Geschäft mit dem Atomstrom, indem sie die Auslastung der Meiler Brunsbüttel, Brokdorf, Krümmel und Stade verbesserten.
Wie Unternehmenssprecher Mario Spitzmüller sagte, passt Moorburg nicht in das Kraftwerks-Portfolio der für Ende kommenden Jahres geplanten Energie-Holding aus den HEW, der Berliner Bewag und dem ostdeutschen Energie-Riesen Veag und der Braunkohle-Produzentin Laubag. „Auf dem jetzigen Preisniveau ist Gas einfach ein zu teurer Brennstoff“, sagte Spitzmüller. Gleichwohl werde Atomstrom nur 13 Prozent des Angebots der neuen Holding ausmachen. Mit der Laubag hat sie eine Brennstoff-Produzentin im eigenen Haus.
Jobs argumentierte hingegen, ein Block des Kraftwerks Moorburg sei in der Lage, fast den gesamten Anteil der HEW an der Stromproduktion im AKW Brunsbüttel zu ersetzen. „Dass die HEW mit der Stilllegung des Kraftwerks in Moorburg einen massiven Beitrag zur Stärkung der Atomenergie leisten, scheint weder Bürgermeister Runde noch seinen Umweltsenator Porschke zu stören“, ärgerte sich Jobs. Der Stadt gehört noch zu einem Viertel der HEW.
Beim Verkauf des Gaskraftwerks wollen die HEW neue Wege beschreiten. Unter der Adresse www.moorburg-for-sale.com wird die 25 Jahre alte Anlage in Einzelteilen im Internet angeboten. Sie sollen zum Zeitwert unters Volk gebracht werden. knö
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