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solidarität

Der Weltbetriebsrat

Zwischen Solidarität und bewusster Zurückhaltung schwankt die Reaktion des VW-Betriebsrates auf den Streik in Mexiko. „Natürlich haben die mexikanischen Kollegen unsere Solidarität“, sagt etwa der Generalsekretär des Volkwagen-Weltbetriebsrates, Hans-Jürgen Uhl, der die gleiche Tätigkeit auch beim VW-Gesamtbetriebsrat ausübt. Allerdings mischten sich die Arbeitnehmervertreter in Wolfsburg keineswegs in die Tarifverhandlungen jenseits des Atlantiks ein. Es gehe dort „um eine ganz normale Auseinandersetzung, die jedes Jahr ansteht“ und die vor Ort geführt werden müsse. Auch im vergangenen Jahr habe es in Puebla einen fünftägigen Streik vor dem neuen Tarifabschluss gegeben. Immerhin hat sich der Betriebsrat in Wolfsburg am vergangenen Montag in einem Schreiben an den VW-Vorstand gewandt und das Angebot einer Tariferhöhung für die Kollegen in Mexiko verlangt. Inzwischen liege dieses Angebot von Volkswagen vor, auch wenn die Vorstellungen beider Seiten noch weit auseinander gingen, hob Uhl hervor. In dem Automobilkonzern gäbe es allerdings weder weltweite Tarifabschlüsse noch weltweite Arbeitskämpfe. Für die Arbeitnehmervertretung gebe es so lange keinen Anlass einzugreifen, wie sich das Verhalten des Unternehmens im Rahmen eines normalen Tarifkonfliktes bewege. Der Streik sei auch in Mexiko ein legitimes Mittel, um Tariferhöhungen durchzusetzen, sagte Betriebsrat Uhl.

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