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hitzschlagElektrofischen

Hoch Johanna hat bestimmt kein Handy. Wäre sie Besitzerin eines mobilen Telefons, würde die Gute nicht eine solche Hitze machen. Schließlich startet in diesen Tagen die Angelsaison der Handyträger. „Fishsnapper“ heißt das größte SMS-Spiel Deutschlands. Dabei kann man per Anruf virtuelle Kiementiere fangen. Und gerade jetzt muss diese Johanna die Temperaturen hochtreiben. Wo doch jedes Kind weiß, dass Fische in kühle Tiefen abtauchen, wenn es ihnen an der Oberfläche zu heiß wird.

Da hilft den Petri-Jüngern unter den Vielsimsern nur eine gewiefte Taktik. Schließlich gibt Johanna gerade alles. Meteorologen sagen für die nächsten Tage strahlenden Sonnenschein und Temperaturen um die 30 Grad voraus. Unter solchen Bedingungen wird es nicht einfach sein, einen kapitalen Hecht aus den Untiefen des Displays zu holen. Auf den Köder kommt es an: „Brot Brot Brot“ wäre eine eine empfehlenswerte SMS-Nachricht, oder „Würmer Würmer Würmer“.

Wer den dicksten Fisch aus den virtuellen Wellen zieht, hat gewonnen. Experten vom Berliner Angelverein „Aalglatt“ empfehlen dafür die frühen Morgen- oder die späten Abendstunden. Wenn Johanna schlafen geht und es draußen kühler wird, tummeln sich selbst scheue Vertreter im Flachwasser. Also bei Dämmerung Antenne schön weit auswerfen, den Fischen per SMS gut zureden – schon kann der große Fischzug beginnen.

Teilnehmen dürfen Mobilfunker mit D1- und D2-Ruten. Am besten gleich bei Gewässerwart 12snap anmelden, mit einem Spitznamen und unter der Hotline 73040. Dann ist zumindest sichergestellt, dass der Anbieter die Gebühren der Wettangler abfischt.

Ob weites Meer oder kleiner Tümpel, ob Harpune oder Hochseeangel – das bevorzugte Gewässer und die geeignete Ausrüstung wählen Ludger Lachsforelle, Hubert Haifischbecken und Fischers Handy-Fritze dann per SMS-Code aus. Wer besonders schwere Brocken fangen möchte, sollte erfahrungsgemäß im Trüben fischen. Fischmarkt ist täglich frisch auf www.fishsnapper.de. CHRISTIAN TERIETE

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