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Infrastruktur für die chinesischen Westprovinzen

Wie einst die Siedler in Amerika wollen die Chinesen ihre fernen Westregionen erschließen. Die Qinghai-Tibet-Eisenbahn ist das vorerst größte Projekt eines ehrgeizigen Investitionsprogramms zur „Öffnung und Entwicklung des Westens“, mit dem Peking zwölf rückständige Provinzen an den Rändern des Landes stärker an sich binden will. Die Regierung beabsichtigt, unruhige Minderheiten – wie Tibeter oder Uighuren – stärker in den Griff zu bekommen und zugleich zu verhindern, dass die Kluft zu den reicheren Küstenregionen noch tiefer wird.

Zu den im vergangenen Jahr angekündigten großen Infrastrukturvorhaben gehören Öl- und Gaspipelines, tausende Kilometer Überlandstraßen und Flughäfen. 300 Milliarden Yuan (rund 83 Milliarden Mark) will die Regierung in den kommenden Jahren investieren. Die 1.120 Kilometer lange Eisenbahnstrecke nach Lhasa soll 27 Milliarden Yuan (rund acht Milliarden Mark) kosten. Sie verlängert einen 814 Kilometer langen, bereits in den Achtzigerjahren gebauten Streckenabschnitt, der von Xining, der Provinzhauptstadt von Qinghai, in die Wüstenstadt Golmud führt.

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