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VW rollt auf Metaller zu

Erneut verhandeln IG Metall und VW über das umstrittene Tarifmodell „5.000 mal 5.000“. VW will bei Bezahlung und Arbeitszeit der Gewerkschaft entgegenkommen

HANNOVER dpa ■ IG Metall und VW kämpfen seit gestern erneut um einen Durchbruch beim umstrittenen Tarifmodell „5.000 mal 5.000“. Dabei legte der Volkswagenkonzern neun Wochen nach dem gescheiterten ersten Anlauf neue Vorschläge vor. VW-Delegationsleiter Josef Senn nannte in Langenhagen bei Hannover keine Einzelheiten. Das Angebot sei aber geeignet, das Thema „zur allseitigen Zufriedenheit zu beenden“.

„Wir wollen, dass 5.000 Arbeitslose einen Job bekommen, aber zu akzeptablen Bedingungen“, sagte IG-Metall-Verhandlungsführer Hartmut Meine. IG Metall und VW hatten sich erst vor kurzem nach politischem Druck auf einen Neustart bei „5.000 mal 5.000“ verständigt und Kanzler Gerhard Schröder (SPD) eine Einigung zugesagt.

Das Tarifmodell sieht vor, zur Produktion eines neuen VW-Minivans 3.500 neue Arbeitsplätze in Wolfsburg und 1.500 weitere in Hannover zu schaffen. Dafür sollen vorwiegend Arbeitslose zu einem Bruttoentgelt von 5.000 Mark eingestellt werden, die nicht dem VW-Haustarifvertrag unterliegen. Die Bezahlung soll sich nicht an der Arbeitszeit, sondern am Erreichen bestimmter Produktionsziele orientieren. VW und Gewerkschaft hatten sich vor allem in der Frage der Arbeitszeit nicht einigen können und die Gespräche abgebrochen.

VW-Personalvorstand Peter Hartz hatte am Freitag angekündigt, Volkswagen werde bei den bislang strittigen Punkten Bezahlung und Arbeitszeit nachbessern. Meine bekräftigte vor den Verhandlungen, mit der Gewerkschaft werde es „keine Minute über der 35-Stunden-Woche und keinen Pfennig unter dem Niveau des Flächentarifvertrages“ geben.

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