: Gelbe Karte für Gontscharik
MINSK ap/dpa ■ Sechs Tage vor der Präsidentschaftswahl hat die weißrussische Wahlkommission den Oppositionskandidaten Alexander Gontscharik verwarnt. Dem Gewerkschaftsführer wird vorgeworfen, eine nicht genehmigte Wählerversammlung abgehalten zu haben. Zudem soll er T-Shirts mit beleidigenden Aufdrucken verteilt haben. Nach zwei Verwarnungen kann die Kommission einen Kandidaten von der Liste streichen.
Am Sonntag hatten sich Anhänger des Herausforderers von Präsident Alexander Lukaschenko in Minsk versammelt. Laut Wahlvorschriften hätte diese Demonstration zwei Wochen vorher angemeldet werden müssen. Gontscharik kündigte an, sich auch weiter ohne Genehmigungen mit Anhängern zu treffen.
Gestern haben Anhänger der Opposition von Präsident Lukaschenko Aufklärung über das Schicksal vermisster Regimegegner verlangt. Etwa 50 Menschen versammelten sich vor dem Palast der Republik in Minsk, in dem Lukaschenko zu einem Wahlkampfauftritt erwartet wurde. Die Sicherheitskräfte gingen zunächst nicht gegen die Demonstranten vor.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen