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Deutsche Mütter, potente Väter

■ Eine Delmenhorster Ausstellung zeigt NS-Alltag in Lebensborn-Heimen aus Sicht von Frauen, Kindern und Hüterinnen

Sie sollten die Besten der Besten werden – zäh wie Leder, hart wie Kruppstahl und flink wie Windhunde: Die Lebensborn-Kinder hatten die deutschesten Mütter und die potentesten Väter. Wie war es damals im Nationalsozialismus in den Lebensborn-Heimen, in denen die Kinder aufwuchsen, die SS-Männer oft gleich mehreren, nach ihren genetischen Qualitäten ausgewählten Frauen gemacht hatten? Eine Ausstellung in den Museen der Stadt Delmenhorst vom 23. September bis zum 16. Dezember will dem nachgehen.

„1935 auf vereinsrechtlicher Basis von Heinrich Himmler ins Leben gerufen, sollte der Lebensborn im Sinne der rassistischen Vorstellungen des Nationalsozialismus den Nachwuchs fördern und auf längere Sicht der Menschenzüchtung dienen“, so definiert der Brockhaus.

Die Bremer Journalistin Dr. Dorothe Schmitz-Köster hat jahrelang Material zu diesem Thema gesammelt, in Archiven recherchiert und ehemalige Lebensborn-Heime in Duetschland, Polen, Belgien und Norwegen aufgesucht. Und sie hat Mütter, Kinder sowie ehemalige Lebensborn-Angestellte vom NS-Alltag in den Heimen berichten lassen. Auf ihren Ergebnissen baut die von der Bundeszentrale für politische Bildung gesponserte Delmenhorster Ausstellung auf. Sie soll im kommenden Jahr noch an anderen Orten gezeigt werden soll.

taz

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