Umwelt-AGs schocken ihre Anleger

Wochenrückblick: United Nature AG meldet Konkurs an. Kapitalerhöhung der S.A.G. scheitert wegen Formfehlers

Umweltaktionäre werden zurzeit gebeutelt: Erst schockte die Münchener united nature AG group mit der Nachricht, dass man Konkurs angemeldet habe. Als Grund wurde genannt, ein amerikanischer Investor habe zwar Aktien der AG gezeichnet, aber die entsprechende Summe nicht überwiesen. Sprecherin Maren Friedrich erklärte, noch bestehe Hoffnung, dass die Zahlung erfolgen werde.

Dramatisch die Entwicklung bei der Freiburger S.A.G. Solarstrom AG (WKN 702 100): Das Unternehmen musste seinen Aktionären gestehen, dass es bei der gerade abgeschlossenen Kapitalerhöhung einen Formfehler gab. Jetzt fließt das gesamte eingesammelte Geld an die Aktionäre zurück. Für die Kapitalsammlung hatte das Unternehmen über 1 Million Mark ausgegeben. Trotz des nun fehlenden Gelds soll der Bestand des Solarstromanbieters gesichert sein.

Die Windkraftbranche wird vor allem deshalb wieder interessant, weil die Kurse so stark gefallen sind, dass ein Einstieg lohnen kann. Die Analysten der NordLB empfahlen zum Beispiel die Aktien der Cuxhavener Plambeck Neue Energien AG (WKN 691 032) zum Kauf. Das Unternehmen habe gute Halbjahreszahlen vorgelegt und sei gut positioniert. Ob die Konkurrenz aus Erkelenz, die Umweltkontor Renewable Energie AG (WKN 760 810), ihre Kursverluste wieder aufholen kann, scheint zurzeit fraglich: Den Vorständen der Umweltkontor wurde vorgeworfen, sie hätten eine viel versprechende Unternehmensbeteiligung weiterverkauft – an eine Kommanditgesellschaft, die ihnen privat gehört. Die Vorstände erklärten zwar, diese Lösung sei für die AG die beste gewesen, aber das Vertrauen der Anleger bröckelte.

Auf Sinkflug auch die WindWelt AG (WKN 635 253). Nach einem Verlust von fast 13 Prozent auf 13 Euro hat die Aktie ihren bisherigen Tiefststand erreicht. Die Bremer Energiekontor AG (WKN 531 350) konnten sich dem Trend widersetzen und legten leicht zu. Der Kurs der Hamburger Windenergiefirma P&T Technology AG (WKN 685 280) entwickelte sich nach den Verlusten der Vorwochen erstmals wieder einmal freundlich.

Harte Verluste verzeichnete dagegen die Aktie des dänischen Marktführers Vestas Wind Systems (WKN 913 769). Nachdem verschiedene Analysten ihre Einschätzung nach unten revidiert hatten, verlor Vestas und sackten auf 34 Euro; der Höchststand der letzen zwölf Monate lag doppelt so hoch.

Auch die Photovoltaikbranche kriselt: Die Konstanzer Sunways AG (WKN 733 220) sorgte mit Meldungen über wegbrechende Umsätze mit Großkunden und weitere operative Verluste für Sorgen bei den Anlegern. Unter dem Gerücht, sie sei einer der Hauptkunden von Sunways, litten die Anteile der Berliner Solon AG (WKN 724 630).

CHRISTOPH LÜTZENKIRCHEN/
ECOREPORTER.DE