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Schmidt will an den Pillen sparen

BERLIN dpa ■ Angesichts des Milliardenlochs bei den Krankenkassen will Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) die Ausgabenexplosion bei Arzneien stoppen. Kassenpatienten sollen deutlich mehr preiswerte Pillen schlucken als bisher. Gesundheitsministerin Schmidt will den Plänen zufolge die Apotheker stärker bei der Arzneiauswahl einbinden. Einen entsprechenden Bericht des Handelsblattes bestätigte gestern das Ministerium. Demnach würde der Arzt nur noch den Wirkstoff verschreiben. Der Apotheker wählt dann das günstigste unter den wirkstoffgleichen Medikamenten aus. Die Sparpotenziale werden von Fachleuten auf eine bis zu drei Milliarden Mark geschätzt. Die Arzneiausgaben der Kassen sind bis Ende 2001 um elf Prozent auf 22 Milliarden Mark hochgeschnellt.

Auch soll Wirtschaftsminister Werner Müller (parteilos) die Arzneimittelpreisverordnung ändern. Bisher verdienen die Apotheker – absolut gesehen – je mehr, desto teurer ein Mittel ist. Angedacht ist, dass Apotheker für preiswerte Mittel einen Zuschlag erhalten, hieß es aus der Koalition. Umgekehrt sollen für teure Arzneien die Handelsspannen gekürzt werden.

Laut Handelsblatt hegt die Pharmaindustrie jedoch Bedenken gegen die Pläne. Unterdessen forderten die Kassen erneut ein milliardenschweres Hilfspaket aus Steuergeld.

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