: Letzte Hilferufe
Einige Angehörige von Passagieren erlebten die letzten Sekunden mit: Die Entführten riefen sie über Handy an
BOSTON afp/rtr ■ „Wir sind entführt worden“, sagte Lauren Grandcolas ihrem Mann. „Sie sind nett. Ich liebe dich.“ Dann legte sie auf. Die Verkäuferin aus Kalifornien hatte sich ein paar Tage frei genommen, um bei der Beerdigung ihrer Großmutter in New Jersey dabei zu sein. Sie befand sich auf dem Heimweg im United-Flug Nummer 93, als sie per Handy das letzte Mal mit ihrem Mann sprach. Wenig später stürzte die Maschine in Pennsylvania ab.
Wie Lauren Grandcolas gelang es noch einigen anderen Passagieren und Besatzungsmitgliedern der vier von Terroristen gekaperten Maschinen, über Mobiltelefon letzte Lebenszeichen zu senden.
Ein Passagier im selben Flugzeug wie Grandcolas schloss sich auf der Toilette ein. Er tippte 911 in die Tastatur seines Telefons ein, die Notrufnummer in den USA, und rief: „Unser Flugzeug wird entführt, unser Flugzeug wird entführt!“ Einem Piloten soll es nach einem Bericht der Zeitung Christian Science Monitor gelungen sein, sein Mikrofon so einzustellen, dass ein Kontrollturm das Gespräch im Cockpit mithören konnte. „Macht keinen Unsinn, euch geschieht nichts“, habe einer der Luftpiraten sinngemäß gesagt.
Passagierin Barbara Olson war an Bord der Maschine, die in Washington abstürzte. Sie schaffte es, noch zwei Mal kurz ihren Mann anzurufen. Nach ihren Worten hatten die Kidnapper sämtliche Passagiere und den Piloten in den hinteren Teil der Maschine gebracht. Im zweiten Anruf fragte sie ihren Mann Ted: „Was soll ich dem Piloten sagen?“
Alice Hoglan bekam einen Anruf ihres 31-jährigen Sohns Mark Bingham, bevor sein Flugzeug in Pennsylvania abstürzte. Er berichtete ihr von einer Bombe der Entführer. Ihr Sohn habe noch sagen können: „Ich liebe dich sehr, sehr – falls ich euch nicht wiedersehe.“ Sekunden später brach das Gespräch ab.
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