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ereignistiming: eckhard henscheid wird 60

Das von Eckhard Henscheid beobachtete „Ereignistiming“ der „modernen Welt“, es schlägt nach der „Zeitenwende“ vom 11. September 2001 als perfides Gesetz wieder zu und untersagt uns strikt, den heutigen 60. Geburtstag des viertbedeutendsten deutschsprachigen Schriftstellers der Gegenwart ausgiebig zu feiern. Andererseits schätzt Henscheid öffentliche Grußadressen ohnehin gering. Lieber sitzt er auf dem Balkon, hört Puccini und bewirtet äußerst zuvorkommend Freunde. Oder er sucht die prekäre ökonomische Lage seines pakistanischen Schnellimbisses in Frankfurt durch täglich dreimaligen Verzehr eines guten Friteusenschnitzels und einer Bluna zu verbessern. Und deshalb sei der Event-Welt empfohlen, das friedens-, ja harmoniesichernde Diktat des „maßvollen und stillvergnügten“ (Martin Mosebach) Mannes zu befolgen: „Damit das Gleichgewicht nicht ganz zusammenbreche, braucht der Körper die vielen kleinen informationsvernichtenden Bitburger Bits, das seelische Erleben wieder nachkommen zu lassen. Salute.“ Alles Gute!

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