: Retten und gerettet werden
NEW YORK dpa ■ Bergungstrupps suchen in den Trümmern des World Trade Centers (WTC) weiter nach Überlebenden. Bis Mittwoch abend Ortszeit wurde der Tod von 82 Menschen bestätigt. 700 Menschen wurden verletzt. Nach Angaben von Bürgermeister Rudolph Giuliani werden nach den Anschlägen 3.700 Menschen vermisst. Menschen erkundigten sich im Krisenzentrum nach vermissten Angehörigen. „Wir geben die Hoffnung nicht auf“, so Giuliani. Er kündigte an, dass an der Stelle der Zwillingstürme ein neues Welthandelszentrum gebaut werden soll. Er sei sicher, dass die Skyline Manhattans eines Tages wieder vollständig sein werde.
WASHINGTON dpa ■ In Washington gibt es nach dem Anschlag auf das Pentagon keine Hoffnung mehr auf Überlebende. Die Schätzungen von bis zu 800 Toten seien wahrscheinlich zu hoch, sagte ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums. Verteidigungsminister Donald Rumsfeld besteht darauf, dass in den nicht betroffenen Gebäudeteilen gearbeitet wird.
DUBLIN ap ■ Der Ire Ronnie Clifford, der im World Trade Center arbeitete, konnte sich nach dem Anschlag gerade noch in Sicherheit bringen. Seine Schwester Ruth und deren vierjährige Tochter aber saßen in diesem Moment in einem der beiden Flugzeuge, die sich in das Gebäude bohrten. Ronnie Clifford steht unter Schock.
NEW YORK dpa ■ Das Generalkonsulat sowie die UN-Mission der Bundesrepublik in New York teilen mit, sie seien weiter bemüht, dem Schicksal deutscher Vermisster nachzugehen. Der Krisenstab beider diplomatischer Vertretungen hat eine Liste mit mehr als 200 Namen von deutschen Reisenden zusammengestellt, die von Angehörigen nicht erreicht werden. Erkenntnisse sollen an das Auswärtige Amt weitergegeben werden.
Die USA öffneten am Donnerstag wieder ihren Luftraum für den zivilen Flugverkehr.
NEW YORK ap ■ Die Stadt New York hat zur Bergung der Opfer 30.000 Leichensäcke zur Verfügung gestellt. Die wenigen noch stehenden Stockwerke des WTC fielen am Mittwochabend in sich zusammen. Ein weiteres nahe gelegenes Gebäude drohte ebenfalls einzustürzen, bei mehreren tausend beschädigten Bauten gaben Mauern nach. Bevölkerung und Besucher von New York atmen seit dem Anschlag stark erhöhte Asbest- und Dioxinmengen ein.
NEW YORK afp ■ Aus Mangel an eigenen Bildern von den Anschlägen greifen die Fernsehsender in den USA zunehmend auf Amateurfilme zurück. Auf CBS kommentierte am Mittwoch ein Mitglied der Rettungskräfte sein selbst gedrehtes Video über die Rettungsarbeiten in Manhattan. Der Lokalsender New York One zeigte exklusiv, wie Menschen mit Spaten und ähnlichen Notgeräten versuchten, die Trümmer des World Trade Centers abzutragen. Die Bilder waren offenbar von einem Mitglied der Hilfskräfte aufgenommen worden. Die Rettungsarbeiten wurden durch eine Sperrzone von den Medien abgeschirmt.
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