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Der Finger von Mr. President am Abzug

Immer wieder haben die USA mit militärischen Angriffen auf Anschläge und Krisen reagiert und Vergeltung geübt – vom Nahen Osten bis Afghanistan

April 1980: Nach der Geiselnahme von 60 Amerikanern in der US-Botschaft in Teheran durch Iraner ordnet Präsident Jimmy Carter die „Operation Eagle Claw“ an. Die Befreiung der Geiseln durch Soldaten scheitert, als ein Hubschrauber verunglückt. Acht Soldaten sterben.

April/Oktober 1983: Bombenanschläge zerstören die US-Botschaft und Kasernen von amerikanischen und französischen Soldaten in Beirut. Über 300 Menschen sterben. US-Präsident Ronald Reagan lässt Kriegsschiffe auffahren und Stellungen im Libanon beschießen.

April 1986: Eine Bombe verwüstet den Nachtclub La Belle in Berlin und tötet drei Menschen. Präsident Ronald Reagan schickt Jets nach Tripolis und Bengasi, um den libyschen Revolutionsführer Muammar al-Gaddafi zu töten. Gaddafi entkommt, über 30 Menschen sterben.

August 1990: Irakische Truppen marschieren in Kuwait ein. US-Präsident George Bush entsendet 540.000 US-Soldaten nach Saudi-Arabien. Am 17. Januar 1991 beginnen die Vereinigten Staaten und ihre Alliierten Luftangriffe auf den Irak. Nach 42 Tagen zieht sich der Irak zurück. Bilanz: 211 tote Alliierte, tausende tote Zivilisten und 75.000 tote irakische Soldaten.

August 1998: Bomben zerstören die US-Botschaften in Nairobi und Daressalam und töten 224 Menschen. Zwei Wochen später und wegen der Lewinsky-Affäre unter innenpolitischem Druck lässt Präsident Bill Clinton Stellungen von Bin Laden in Afghanistan und eine angebliche Waffenfabrik im Sudan mit Marschflugkörpern zerstören.

März 1999: USA und Nato beginnen massive Luftschläge gegen Ziele in Serbien, um die Vertreibung der Kosovo-Albaner zu stoppen. Nach drei Monaten zieht sich die jugoslawische Armee aus dem Kosovo zurück, Nato-Truppen rücken ein. Nach jugoslawischen Angaben gibt es 400 bis 600 zivile Todesopfer.

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