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Anlegern flattern die Nerven

Überwiegend unsicher: An den Weltbörsen geht es auf und ab. Nikkei landet auf dem tiefstem Stand seit 18 Jahren. Dax zeigt sich zunächst unschlüssig, zieht dann hoch

FRANKFURT/M. afp/dpa/taz ■ Zur Wiedereröffnung der US-Börsen am gestrigen Nachmittag haben die Finanzmärkte weltweit eine Achterbahnfahrt hingelegt. Den Anfang machte die Börse in Tokio, wo der Nikkei mit 9.504,41 Zählern auf dem tiefsten Stand seit 18 Jahren schloss. Der Dax stürzte kurzzeitig unter die 4.000 Punkte, wo er zuletzt im Oktober 1998 gestanden hatte. Nachdem sowohl die US-Notenbank Fed als auch die Europäische Zentralbank am Nachmittag aber ihre Leitzinsen um 50 Basispunkte senkten, kletterte er zwischenzeitlich auf mehr als 4.300 Punkte. Kurz vor 18 Uhr notierte er bei über 4.290 Punkten. Das war ein Plus von gut 4,3 Prozent gegenüber dem Vortag.

„Die Leute verkaufen, um auf der sicheren Seite zu sein“, hatte Masaru Kazama von Nissan Securities am Morgen in Tokio zur Parole des Tages erklärt. Nach den hohen Kursverlusten sei es natürlich, dass sich der Aktienmarkt etwas beruhigt, hieß es dann von Analyst Stefan Eule bei der SEB Bank am Nachmittag in Frankfurt am Main. Eine Basis sei das jedoch noch nicht.

Im Dax entwickelten sich die Titel unterschiedlich. Während Versicherungen wie die Allianz und die Münchner Rück sowie die Deutsche Telekom zwischenzeitlich jeweils um mehr als 6 Prozent zulegten, war die Lufthansa mit minus 6 Prozent weiter auf Tiefflug. Der Tourismuskonzern Preussag verlor zeitweise sogar mehr als 8 Prozent und fiel auf ein Zwei-Jahres-Tief. Ein Sprecher begründete dies mit der „allgemein unsicheren Situation“ nach den Terroranschlägen in den USA. Durch Zahlen sei der Kursverlust nicht erklärbar. Ein Analyst sagte aber, es sei nicht absehbar, ob das Reiseverhalten nach dem Anschlag in dem beliebten Reiseziel USA mittelfristig wieder auf das bisherige Niveau ansteigen werde. Deswegen müsse sich die Preussag auf ein schlechteres Jahresergebnis einstellen.

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