: demos für den frieden: „unsere trauer ist kein ruf nach krieg“
Während die Vorbereitungen für einen Militärschlag laufen, formieren sich auch dessen Gegner: Tausende Menschen gingen in Europa und den USA am Wochenende für den Frieden auf die Straße. Die größte Demonstration fand am Samstag in London statt: Etwa 3.000 überwiegend schwarz gekleidete Teilnehmer versammelten sich in der Nähe des Amtssitzes von Premierminister Tony Blair und hielten Zettel mit der Aufschrift „Steht Schulter an Schulter für Frieden und Gerechtigkeit. Keine Gewalt mehr!“ In Berlin marschierten über 1.000 Menschen unter dem Motto „Kein Krieg – keine Vergeltung“ durch den Bezirk Mitte. Aufgerufen hatten über 50 Gruppen, unter ihnen die Globalisierungskritiker von „Attac“ sowie die „Kampagne gegen Wehrpflicht, Zwangsdienste und Militär“, aber auch Teile der Gewerkschaften und Vertreter von Universitäten. In Köln kamen mehr als 200 Menschen zu einer Friedenskundgebung. In beiden deutschen Städten lautete die wesentliche Botschaft: Durch Vergeltungsschläge der USA – und durch eine Unterstützung der Bundeswehr – würde der Tod Unschuldiger in Kauf genommen. Unter anderem mit Transparenten, auf denen „Make love, not war“ geschrieben stand, setzten am Sonnabend über 1.000 Menschen im belgischen Lüttich ihre Proteste gegen das EU-Finanzministertreffen fort. Während die Minister über die Auswirkungen der Anschläge in den USA auf die Weltwirtschaft debattierten, forderten die Demonstrierenden sie auf, sich für Frieden, aber auch für eine Stärkung der sozialen Grundrechte in aller Welt einzusetzen. Auch wurde die Forderung laut, Europa möge sich aus der Nato zurückziehen. Die Polizei nahm mehrere Personen in Gewahrsam, um ihre Identität zu überprüfen. Auch in den USA gingen Menschen auf die Straße: 500 demonstrierten im kalifornischen Los Angeles, 100 in Seattle. JAGO FOTO:AP
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