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Nur Billigpillen auf Rezept

Gesundheitsministerin will Apotheker dazu verpflichten, nur das preiswerteste Medikament einer Wirkstoffgruppe zu verkaufen. So sollen Kassen entlastet werden

BERLIN dpa ■ Angesichts des Milliardenlochs bei den Krankenkassen plant Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) ein umfangreiches Sparpaket zur Senkung der Arzneimittelausgaben. Apotheker sollen verpflichtet werden, das billigste Mittel einer Wirkstoffgruppe abzugeben. Die Pharmaindustrie soll die Preise für bestimmte Arzneien in 2002 und 2003 um fünf Prozent senken. Große Apotheken sollen den Kassen zudem höhere Rabatte gewähren müssen als bisher. Dies kündigte Schmidt gestern nach einem Spitzengespräch mit Kassen, Gewerkschaften und Arbeitgebern zur Finanzkrise im Gesundheitswesen an.

Schmidt bezifferte das Sparvolumen auf 2 bis 3 Milliarden Mark (1 bis 1,5 Milliarden Euro). Vertreter der Kassen begrüßten zwar die Pläne, bezweifelten aber indirekt diese Zahl. Das Sparpaket soll bereits zum 1. Januar 2002 in Kraft treten. Damit will Schmidt die drohende Welle von Beitragserhöhungen abmildern. Die Kassen haben im ersten Halbjahr 2001 bereits ein Defizit von fast 5 Milliarden Mark angehäuft. Dabei schossen vor allem die Ausgaben für Arzneien hoch. Schmidt hatte Anfang des Jahres die Arzneibudgets gekippt.

Nach ihren Plänen sollen Patienten verstärkt billigere Ersatzmittel erhalten. So sollen die Apotheker generell verpflichtet werden, das günstigste Präparat einer Wirkstoffgruppe abzugeben, wenn der Arzt nicht auf ein bestimmtes Mittel besteht.

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