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Eine lange Liste von Fehlern des FBI

Der US-Bundespolizei wird Inkompetenz bei Terrorabwehr vorgeworfen

BERLIN taz ■ Die Anschläge vom 11. September haben die US-Bundespolizei FBI der öffentlichen Kritik ausgesetzt. Obwohl es in den vergangenen Jahren seine Ausgaben für den Kampf gegen den Terrorismus erhöht und die Zahl der Informanten vervielfacht hat, wurde es vom Terror in New York und Washington völlig überrascht.

Laut der Zeitung Washington Post hatte die CIA dem FBI am 23. August zwei Namen mitgeteilt: Khalid al-Midhar und Nawaq Alhamzi. Das FBI suchte zwar nach diesen Männern, fand sie jedoch nicht. Bis sie an Bord des Flugzeuges gingen, das in das Pentagon stürzte.

Die Mängel, die die US-Presse beim FBI ausgemacht hat, sind zahlreich: So fehle es ihnen an Computern mit schnellem Internetzugang. Im Rahmen der Ermittlungen über terroristische Anschlagspläne der vergangenen Jahre hätten sich Kartons voller Beweise angesammelt, aber dem FBI fehlten die Übersetzer, um sie zu entziffern. Es fehlten arabische Agenten, die terroristische Zelle unterwandern könnten, und Altgediente, die Verbindungen zwischen ausländischen Verdächtigen und abgelegenen Schauplätzen erkennen könnten.

Begriffsstutzigkeit ist einer der Vorwürfe, die sich das FBI gefallen lassen muss. Zwar hatte es seit 1996 Beweise zusammengetragen, dass internationale Terroristen sich in US-Flugschulen ausbilden ließen. Dennoch wurde die Alarmbereitschaft nicht erhöht, als Mitte August die Besitzer einer Flugschule in Minnesota das FBI vor einem Mann warnten, der an einen Flugsimulator lernen wollte, wie man Passagierflugzeuge fliegt.

Zacaria Moussaoui wurde wegen Verstoßes gegen die Einwanderungsgesetze in ein Kommunalgefängnis gebracht. Das FBI gab Informationen über die Festnahme an andere Büros weiter. Mit Erfolg: Spätestens am 1. September hatten sie Nachricht vom französischen Geheimdienst, dass Moussaoui ein „radikaler islamischer Extremist“ mit möglichen Verbindungen zu Ussama Bin Laden in Afghanistan sei. Dennoch nahm ihn das FBI nicht fest. Nun versuchen die zuständigen Behörden herauszufinden, ob Moussaoui fliegen lernen wollte, um an den Angriffen teilzunehmen. Zurzeit wird er als Zeuge festgehalten.

Auch eine funktionierende Zusammenarbeit zwischen CIA und FBI waren nicht immer eine Erfolgsgarantie. Am 23. August benachrichtigte die CIA den FBI und andere Behörden, dass sie zwei Männer mit möglichen Verbindungen zu Terroristen beobachten sollten: Khalid al-Midhar und Nawaq Alhamzi. Al-Midhar war bereits zwei Monate zuvor gefilmt worden, als er sich mit einem Verdächtigen des Bombenanschlages auf den US-Zerstörer Cole traf. Die Einwanderungsbehörde bestätigte, die Männer seien in den USA, worauf das FBI eine Suchaktion startete – erfolglos. „Es ist bei weitem einfacher, die Gambino-Mafiafamilie zu unterwandern als die Verbrecherbande von Bin Laden“, sagte ein ranghoher Beamte.

Ein weit verzweigtes Terrornetz wie al-Qaida hat das FBI vor neue Herausforderungen gestellt. So mussten die Ermittler nach den Anschlägen vom 11. September laut Washington Post feststellen, dass Teile des Anschlagsplans schon handschriftlich in arabischen Schriftstücken aufgezeichnet worden waren, die sie drei Jahre zuvor bei dem Mord an Rabbi Kahane gesammelt hatten. Die Unterlagen enthielten Fotos und schematische Zeichnungen, aber sie waren nicht übersetzt, geschweige denn analysiert worden. ANT

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