: Beweise angekündigt
Die USA wollen Beweise gegen Ussama Bin Laden vorlegen. Berichte der Taliban, denen zufolge Bin Laden vermisst sei, weist die US-Regierung vehement zurück
BERLIN taz ■ Die USA werden nach eigenen Angaben bald in der Lage sein, Ussama Bin Laden und seiner Organisation Quaida eine Beteiligung an den Angriffen auf die USA nachzuweisen. Die Beweise sollen in den nächsten Tagen veröffentlicht werden. Laut der nationalen Sicherheitsberaterin Condoleeza Rice wird das Dokument nur den Bündnispartnern Amerikas zu Verfügung gestellt werden, jedoch nicht dem Taliban-Regime. Dies sei eine Regierung ohne eine westliche Rechtsprechung, so die Begründung. Es wird vermutet, dass stichhaltige Beweise die Unterstützerkoalition der USA weiter zusammenschweißen werden.
Colin Powell warnte unterdessen in Washington, dass die dann einsetzende Kampagne gegen die Drahtzieher der Terrorangriffe auch das Leben von Zivilisten kosten könnte. „Krieg ist Krieg“, so Powell. Ein Konflikt ohne Opfer sei im Kampf gegen den Terrorismus illusorisch. Dennoch schloss er einen Krieg auf breiter Ebene aus.
Auf die Angaben der Taliban, dass Ussama Bin Laden unauffindbar sei, reagierte Colin mit unverhohlener Verachtung. Kein Mitglied der US-Regierung hält die Aussage der Taliban für glaubwürdig. Verteidigungsminister Rumsfeld zeigte sich überzeugt, dass die Taliban über den Aufenthaltsort Bin Ladens Bescheid wissen. Befürchtungen, dass die pakistanische Regierung durch ihre Unterstützung der USA bei Angriffen auf Afghanistan destabilisiert werden könnte, wurden von Powell zurückgewiesen.
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