: Kleine Kröte Maut
■ Weserquerung: Brücke oder Tunnel?
SPD und CDU haben sich gestern in der Bürgerschaft für eine mautfinanzierte Weserquerung ausgesprochen. Die Autobahn A 281 soll bis 2010 die Weser auf Höhe der Stahlwerke queren. Damit der Autobahnring geschlossen werden könne, sei eine Privatfinanzierung notwendig, sagt Helmut Pflugradt von der CDU. Die Lösung mit Maut sei besser als eine Fertigstellung erst in 20 Jahren: „Wir müssen die kleine Kröte Maut schlucken.“ Selbst die Grünen enthielten sich nur der Stimme. „Wenn die Querung zu einer eindeutigen Verlagerung aller nicht nötigen Verkehre aus der Innenstadt führt, sind die Grünen mit im Boot“, begründete die baupolitische Sprecherin Karin Krusche die Entscheidung.
„Alles spricht dafür, einen Tunnel zu bauen“, sagte Pflugradt. Der sei zwar mit geschätzten Kosten von 325 bis 374 Millionen Mark viel teurer als eine Brücke (geschätzte Kosten: 282 bis 300 Millionen Mark). Dennoch belasteten Licht- und Umwelteinflüsse bei einer Brücke die Anwohner in Seehausen.
Auch Carsten Sieling von der SPD sprach sich für einen Tunnel aus: „Bei einer Brücke wären die Vögel beeinträchtigt.“ Bausenatorin Christine Wischer (SPD) will erst entscheiden, wenn ein Gutachten vorliegt. Als Mautgebühr favorisierte sie den sogenannten „Akzeptanztarif“. Damit würde eine Weser-Überfahrt 4,60 Mark kosten.
ksc
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