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Lauter neue Blöcke

Am Montag werden die Pläne zur „Reurbanisierung“ am Spittelmarkt vorgestellt. Bezirk wurde entmachtet

Vor fünf Jahren wurde das Planwerk Innenstadt vorgestellt, nun wird es umgesetzt. Zwischen Leipziger Straße, Spittelmarkt, Gertraudenstraße und Mühlendamm soll nicht nur der Straßenraum rückgebaut werden. Auch der Spittelmarkt bekommt nach dem nun vorliegenden städtebaulichen Entwurf der Architekten Graetz, Jordi und Nöfer ein neues Gesicht. Darüber hinaus soll vor der Hochhauslandschaft der Fischerinsel eine straßenbegleitende Randbebauung realisiert werden.

Während die Pläne für Bausenator Peter Strieder den Rückgewinn der „historischen Orte“ Spittelmarkt, Petriplatz, Cöllnisches Rathaus, Cöllnischer Fischmarkt und Mühlendammbrücke bedeuten, schlägt die grüne Baustadträtin von Mitte, Dorothee Dubrau, Alarm. „Der vorliegende Entwurf ist eine Katastrophe“, sagt sie und spricht von einer „Herabsetzung der vorhandenen Wohnbevölkerung“. Außerdem würden die Hochhäuser auf de Fischerinsel in eine „Hinterhofsituation“ verbannt. Dubrau wörtlich: „Hier kann man nicht einfach in Richtung Gründerzeit herumfummeln.“

Wegen der ablehnenden Haltung des Bezirks hat Bausenator Peter Strieder das Verfahren inzwischen an sich gezogen. Innerhalb der nächsten 15 Jahre soll ein völlig neuer Stadtraum entstehen und, so Strieder, zur Identitätsbildung beitragen. Da bislang allerdings noch keine Investoren gefunden wurden, soll zunächst mit dem Abriss der neuen Gertraudenbrücke begonnen werden.

Finanziert soll der Brückenabriss samt Neubau mit Bundesmitteln. Der Grund: Das Gebiet liegt im Entwicklungsbereich Parlaments- und Regierungsviertel. Die anderen Infrastrukturmaßnahmen sollen durch den Erlös der Bauflächen finanziert werden, die durch den Rückbau von Straßenland oder die Umwidmung von Grünflächen gewonnen werden.

Die Vorstellung der Pläne am Montag ist zugleich der Beginn der Bürgerbeteiligung. UWE RADA

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