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Absage an Berlusconi

Weltweite Empörung über das Gerede des italienischen Regierungschefs von der „Überlegenheit unserer Zivilisation“ – Frankreich lädt Italiens Senatspräsident aus

BERLIN/PARIS ap/dpa/afp ■ Die Bundesregierung hat sich von abfälligen Äußerungen des italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi über den Islam distanziert. Regierungssprecher Uwe-Karten Heye sagte gestern in Berlin, diese Äußerungen entsprächen nicht der Auffassung der Bundesregierung. Auch der französische Premierminister Lionel Jospin wies die Bemerkungen Berlusconis zurück. Der italienische Senatspräsident Marcello Pera wurde von einem offiziellen Termin in Paris ausgeladen.

Berlusconi hatte am Mittwoch bei seinem Besuch in Berlin gesagt: „Wir müssen uns der Überlegenheit unserer Zivilisation bewusst sein – ein System, das Wohlstand garantiert, die Wahrung der Menschenrechte und im Gegensatz zu islamischen Ländern die Respektierung religiöser und politischer Rechte.“ Weiter hatte er erklärt, der Westen werde fortfahren, Völker zu besiegen, so wie er den Kommunismus besiegt habe. Dabei werde man auch der Konfrontation mit einer anderen Zivilisation nicht ausweichen.

Der EU-Ratspräsident und belgische Außenminister Louis Michel nannte die Worte des italienischen Regierungschefs „nicht akzeptabel“. Die Arabische Liga forderte eine Entschuldigung.

Dazu aber ist Berlusconi vorerst nicht bereit. Er sei fehlinterpretiert worden, sagte er nach Medienberichten von gestern bei einer Kabinettssitzung.

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