: Stadt für Individualisten
■ Wohnprojekte wollen Platz in allen Stadtteilen, auch in der Hafencity
Das Netzwerk Hamburger Wohnprojekte (Prowo) hat von der künftigen Regierung verlangt, weiterhin Wohnprojekte zu ermöglichen und dabei die Hafencity nicht zu vergessen. Wohnprojekte stärkten „die Zukunftsfähigkeit der Hamburger Stadtteile durch die Ermöglichung unterschiedlicher Wohnformen und Ausstrahlung selbstverantwortlichen Handelns auf das Wohnumfeld“, heißt es in einer Mitteilung.
Prowo fordert die Beteiligung der BürgerInnen an der Stadtentwicklung. Wohnprojekte müssten bei allen städtischen Neubauflächen berücksichtigt werden. Gemünzt auf die Hafencity warnt die Interessenvertretung davor, Wohngebiete für sozial Privilegierte entstehen zu lassen. Nur eine vielfältige BewohnerInnenschaft mache Stadtteile lebendig. Wohnprojekte könnten zu dieser Vielfalt in besonderem Maße beitragen, weil sie Angebote für ganz unterschiedliche Lebensentwürfe schüfen.
Eine vom scheidenden Stadtentwicklungssenator Willfried Maier (GAL) und der Bausparkasse Schwäbisch Hall in Auftrag gegebene Studie hatte ergeben, dass Wohnprojekte und Bauherrengemeinschaften geeignet wären, die Abwanderung insbesondere junger Familien ins Umland zu bremsen. Ein stärkerer Einfluss der künftigen BewohnerInnen auf die Architektur und die Nachbarschaft ihrer Wohnung und neue Möglichkeiten, Wohneigentum zu erwerben, sollten der Stadt ihre Attraktivität wiedergeben. Der rot-grüne Senat hat bei weitem nicht so viele Wohnprojekte ermöglicht wie erhofft. knö
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