: Space Park speckt ab
■ Bremen schreibt Kredit als „Beteiligung“ ab
Die Wiesbadener Köllmann AG wird im Bremer Space Park weniger Geld investieren als bislang geplant. Statt knapp 600 will der Projektentwickler in Gröpelingen nun nur noch gut 450 Millionen Mark investieren. Damit mussten auch die Bremer Subventionen für das Projekt neu kalkuliert werden. Ursprünglich wollte das Land 77,5 Millionen Mark zuschießen. Die EU-Kommission begrenzte den zulässigen Zuschuss auf 9,9 Prozent des Gesamtvolumens, 59 Millionen Mark. Die restlichen 18,5 Millionen, so empfahlen die Brüsseler im März, könnte Bremen als Beteiligung an der Köllmann AG einbringen.
Durch die geringere Gesamtinvestition sind nun allerdings nur noch Subventionen in Höhe von 43 Millionen Mark zulässig. Bremen will seine geplante Beteiligung nun erhöhen – auf 24 bis 26 Millionen Mark, wie der Weser Report berichtete. Damit würde Köllmann insgesamt acht bis zehn Millionen Mark weniger als die in Aussicht gestellte Höchstförderung erhalten. Aber der Maßstab für die Höhe der Beteiligung war diesmal auch nicht die Subventions-Lücke: Die Summe entspricht ziemlich genau den Schulden, die Köllmann bei Bremen hat. 24 Millionen Mark hatte das Land dem offenbar angeschlagenen Unternehmen vor einem Jahr gepumpt; sie wurden auch nach Aufforderung nicht zurück gezahlt. Der Kredit wird nun offenbar schlicht in eine Beteiligung umgewandelt. Das Wirtschaftsressort spricht dennoch von einem Erfolg. Anders als Subventionen verspreche die Beteiligung eine Rendite – wenn Köllmann nicht scheitert. Die grüne Wirtschaftpolitikerin Helga Trüpel dagegen tobt: „Die reden immer von Liberalismus – das ist doch reinster Stamokap!“ jank
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