: das geflügelte pferd
Gestern um 11.00 Uhr Ortszeit am Himmel über Berlin. Da flog es heran. Setzte sich auf das Dach des Alten Museums nieder. Starrte eine Weile zu uns herunter und beschloss, dort oben stehen zu bleiben. Die Flügel aufgespannt, aber nicht gewillt, erneut abzufliegen. Pegasus, das mythische Pferd der Antike, das dem abgeschlagenen Haupt der Medusa entsprang und seither als Musenquelle für die Dichter und die Kunst dient, krönt nun wieder Schinkels Museum und zugleich die anderen Bauten der Insel. Es war eine Zeit lang abgeflogen, hatte nach den Beschädigungen und dem Rostansatz in der Nachkriegszeit das Dach verlassen müssen und musste restauriert werden. 1861 war Pegasus nach der Fertigstellung des Schinkel-Bauwerks dort zum ersten Mal gelandet. Neben den anderen Skulpturen der Pegasus-Gruppe von Hermann Schievelbein hatte Hugo Hagen das geflügelte Pferd überlebensgroß und in klassizistischer Manier dort oben neben der Kuppel plaziert und das Alte Museum durch den Aufzug mythischer Gestalten zum antiken Musentempel verwandeln helfen. Neben Pegasus finden sich dort noch Rosse bändigende Dioskuren und antikisierende Bronzegruppen aus Löwen sowie Panther bekämpfenden Amazonen. Mit dem Anflug des Pegasus ist das Alte Museum wieder fast komplett nach seiner Sanierung in den vergangenen Jahren. Der Bau wurde restauriert, der davor liegende Lustgarten in der Art der Schinkel-Zeit wieder angelegt und auch die einem römischen Pantheon nachempfundene Rotunde im Innern wieder erneuert. Das Alte Museum wird nach der Fertigstellung der anderen Museen wieder für die Antikensammlung genutzt werden. Und Pegasus kann Muse geben für die Macher der Ausstellungen. FOTO: AP
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen