: Betr.: Willi Sitte
taz: Kann man in Nürnberg von einem Sitte Verbot sprechen?
Willi Sitte: Wissen Sie, dass war zunächst einmal eine Absage. Und nach der Reaktion, nicht zuletzt der FAZ, wurde das dann als Verschiebung bis 2003 umgemünzt. Aber das war halt so: Es durfte nicht stattfinden.Das war ein Schlag wie mit der Keule auf den Kopf.
Gefällt es Ihnen, dass sie durch diese Diskussion jetzt stärker politisch wargenommen werden als künstlerisch?
Eigentlich kann ich das nicht sagen. Ich könnte eine Menge Geld verdienen durch Blumenbilder.Aber mir hat nie daran gelegen mit meiner Arbeit Geld zu verdienen.Deswegen habe ich auch keine Aufträge in der DDR angenommen. Ich bin kein Auftragsmaler, wie viele andere.
Was sagen sie zu den politischen Vorwürfen?
Ich habe mit der Stasi nie etwas zu tun gehabt. Aber das war ein Ministerium wie jedes andere und wenn wir Probleme lösen mußten, die im Zusammenhang mit Ausland oder Gästen standen dann lief das nur über das Ministerium für Staatssicherheit.
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