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neuwahlen in berlin

Mit der Bankaffäre fing es an

9. Februar: Die Berliner CDU räumt ein, dass ihr Fraktionschef Klaus Landowsky 1995 eine Spende von zwei Parteifreunden annahm, denen er als Chef einer landeseigenen Bank einen Kredit gewährte.

12. Februar: Auf Druck der Parteigremien kündigt Landowsky an, seinen Posten bei der Bank aufzugeben – „zum Ende des Geschäftsjahres“.

7. März: Immer neue Vorwürfe zwingen Landowsky, „mit sofortiger Wirkung“ aus dem Institut auszuscheiden

7. April: Die Berliner SPD droht mit dem Bruch der Koalition, falls Landowsky nicht auch als Fraktionsvorsitzender zurücktrete.

6. Mai: Landowsky verkündet auf einer Klausurtagung der CDU-Fraktion im fränkischen Kloster Banz seinen Rücktritt vom Fraktionsvorsitz.

12. Mai: Die Berliner CDU wählt Landowsky zum stellvertretenden Landesvorsitzenden – zum Dank für seinen Verzicht.

15. Mai: Die CDU-Fraktion wählt Frank Steffel zum neuen Vorsitzenden.

22. Mai: Nach einer Krisensitzung des Berliner Senats wird bekannt, dass bei der landeseigenen Bankgesellschaft durch riskante Immobiliengeschäfte ein Kapitalbedarf in Milliardenhöhe entstanden ist. Ein Nachtragshaushalt wird nötig.

7. Juni: Die SPD erklärt die Haushaltsgespräche für gescheitert und gibt den Bruch der Koalition bekannt. Nach nur vier Wochen tritt Landowsky auch als CDU-Landesvize wieder zurück.

10. Juni: Die SPD nominiert Klaus Wowereit für das Amt des Regierenden Bürgermeisters. In der CDU wird Wolfgang Schäuble ins Gespräch gebracht.

16. Juni: Der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) wird durch ein Misstrauensvotum gestürzt. Das Abgeordnetenhaus wählt Klaus Wowereit (SPD) zum Nachfolger.

17. Juni: Gregor Gysi gibt nach langem Zögern seine Spitzenkandidatur für die PDS bekannt. Die Berliner CDU entscheidet sich gegen Schäuble und für ihren neuen, noch völlig unerfahrenen Fraktionsvorsitzenden Frank Steffel als Spitzenkandidaten.

9. Juli: Nach langem Hin und Her einigen sich die Parteien auf den 21. Oktober als Termin für vorgezogene Neuwahlen. Das späte Datum hatte die CDU gefordert, um ihren Spitzenkandidaten noch bekannt machen zu können.

31. Juli: Steffel bezeichnet München als „schönste Stadt Deutschlands“.

22. August: Steffel wird mit dem Vorwurf konfrontiert, in seiner Jugend ein Ausländerfeind gewesen zu sein.

11. September: Nach den Anschlägen in den USA wird der Wahlkampf für eine Woche unterbrochen.

7. Oktober: Nach den Luftangriffen auf Afghanistan legt die PDS in den Umfragen wieder zu.

21. Oktober: Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus.

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