Viele kleine Schills

Die bundesweite Ausdehnung der Schill-Partei wird zur konkreten Drohung. Es sollten Verbände in allen Bundesländern aufgebaut werden, erklärte gestern Parteisprecherin Karina Weber. Bislang waren Gründungen vorerst nur in Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern angepeilt worden. In diesen drei Ländern finden im nächsten Jahr Kommunal- oder Landtagswahlen statt. Roland Schill selbst hatte kürzlich noch erklärt, in Bayern und Baden-Württemberg nicht antreten zu wollen, „weil die Verhältnisse dort in Ordnung sind“.

Die Schill-Partei ist Bundes- und Hamburger Landesverband zugleich, Schill in Personalunion Bundes- und Landesvorsitzender. Derzeit hat Schill nach eigenen Angaben 1740 Mitglieder, davon rund 1200 in Hamburg, je 150 in Schleswig-Holstein und Niedersachsen sowie etwa 200 im Rest der Republik.

Zum Aufbau bundesweiter Struktur hat die Partei vorige Woche eine Kommission unter Leitung ihres Bürgerschafts-Vizepräsidenten Dirk Nockemann eingesetzt. Der ist überzeugt, dass die Fristen zur Beteiligung an der Wahl in Sachsen-Anhalt am 21. April eingehalten werden können. Derzeit gebe es dort „zwei bis drei Dutzend Mitglieder“. Es lägen aber zahlreiche Anfragen vor. Dabei erwögen auch ganze Fraktionen in Lokalparlamenten, geschlossen überzutreten. lno/smv