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Schnelles Ende für alte AKWs

Auch Wirtschaftsminister Müller überlegt. Demonstranten in Frankreich fordern, Atomfabrik La Hague zu schließen. Proteste in Gorleben gegen Castortransport

BERLIN/ PARIS dpa ■ Angesichts möglicher Gefahren durch Anschläge hat sich Bundeswirtschaftsminister Werner Müller dafür ausgesprochen, eine vorgezogene Abschaltung älterer Atomkraftwerke zu prüfen. Im Gegenzug könnten modernere AKW dann länger laufen. Ein Sprecher des Umweltministeriums wies darauf hin, dass die geplante Atomgesetznovelle es bereits erlaube, den Vorstoß Müllers umzusetzen.

In Frankreich haben am Samstag bis zu 10.000 Menschen für einen Ausstieg aus der Atomkraft demonstriert. In Lyon, Toulouse, Lille und Rennes folgten die Demonstranten Protestaufrufen von Umweltschützern, Bürgerinitiativen und den Grünen. In Lyon forderte die Parteichefin der Grünen, Dominique Voynet, die Schließung der Wiederaufarbeitungsanlage La Hague, wo auch deutscher Atommüll lagert. Vor wenigen Tagen hatte die französische Regierung Luftabwehrraketen im Umkreis von La Hague aufgestellt, um Anschlägen vorzubeugen.

Mit symbolischen Blockaden und Kundgebungen haben mehrere hundert Atomkraftgegner am Samstag im Wendland gegen den für Mitte November geplanten Castor-Transport ins Zwischenlager Gorleben protestiert. Nennenswerte Zwischenfälle habe es keine gegeben, teilte die Polizei mit. Vermutlich werden im November rund 18.000 Beamte von Polizei und Bundesgrenzschutz im Einsatz sein.

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