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Je ärmer, desto böser

■ Innenminister über Jugendkriminalität

Hannover (dpa) - Steigende Armut bei Jugendlichen und eine wachsende Kluft zwischen Arm und Reich sind nach Ansicht von Niedersachsens Justizminister Christian Pfeiffer (SPD) ein Hauptgrund für die zunehmende Jugendkriminalität. „Die Armut hat in den 90er Jahren am stärksten bei Jugendlichen zugenommen, bei Senioren ging sie dagegen zurück“, sagte Pfeiffer gestern. „Die sozialen Gegensätze haben sich in der Jugendszene verstärkt.“ Im vergangenen Jahr hat die Zahl straffälliger Jugendlicher nach Angaben des Landesamts für Statistik eine neue Rekordhöhe erreicht. Die Mentalität von Gewinnern und Verlierern setze vor allem Jugendliche unter Druck. „Die Winner-Loser-Kultur hat Probleme vor allem in den Großstädten geschaffen“, so Pfeiffer.

Für die kommenden Jahre sieht er einen „kleinen Hoffnungsschimmer“. Bei anonymen Umfragen hätten 1999 weniger Jugendliche eingeräumt, Täter oder Opfer von Straftaten gewesen zu sein. Außerdem sei in Schulen eine geringere Akzeptanz von Gewalt zu beobachten. „Ich erwarte für 2001 eine Stabilisierung, wenn nicht sogar rückläufige Zahlen“, so Pfeiffer. dpa

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