: Schill: Ärger um Mandate und Posten
Der designierte Fraktionschef der Schill-Partei in der Bürgerschaft, Norbert Frühauf, solle sein Mandat „ruhen lassen“, forderte gestern SPD-Fraktionsvorsitzender Uwe Grund. Eine ehemalige Kommilitonin hat dem 42-jährigen Anwalt juden- und ausländerfeindliche Äußerungen während des Studiums vorgeworfen. Der bestreitet die Äußerungen, die Staatsanwaltschaft ermittelt trotzdem. Sollten die Vorwürfe bewiesen werden, so Grund, „wäre Herr Frühauf als Abgeordneter untragbar“. Bereits vor zwei Wochen gab, wie erst jetzt bekannt wurde, der Schill-Parlamentarier Hagen Riemann sein Mandat zurück. Der Grund ist eine Jugendstrafe wegen Betruges, die er jetzt einräumte.
Heftige Kritik gibt es auch am Interesse von Schills Lebensgefährtin Katrin Freund am Posten der Staatsrätin beim künftigen Schulsenator Rudolf Lange (FDP). Von Vetternwirtschaft ist die Rede, welche Schill nach „44 Jahren SPD-Filz“ ja bekämpfen will. Auch die „politische Hygiene“ wird beschworen: Als Partnerin von Schill zugleich engste Mitarbeiterin des FDP-Senators zu sein, könnte bei politischen Meinungsverschiedenheiten zu Interessenkonflikten führen. „Das ist ein bisschen ungünstig“, kommentiert selbst Schill-Sprecherin Karina Weber. lno/taz
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