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Kampagne gegen Kinderhandel

Terre des hommes startet weltweite Aktion. Kinder sind „begehrte Ware auf dem internationalen Markt“

BERLIN dpa ■ Die Kinderhilfsorganisation Terre des hommes hat eine internationale Kampagne gegen den Kinderhandel gestartet. „Kinderhandel ist ein weltweites Problem“, sagte die Vorsitzende des Hilfswerks, Petra Boxler, gestern. An der Aktion beteiligten sich Organisationen in Afrika, Asien und Lateinamerika. Ziel sei es, die Schutz- und Hilfsangebote für Kinder zu verbessern und eine wirksame Bestrafung der Täter zu sichern.

Nach Angaben von Terre des hommes sind Kinder zu einer „begehrten Ware auf dem internationalen Markt“ geworden. Boxler sagte, Mädchen und Jungen würden von Händlern mit hohem Profit verkauft und anschließend zur Prostitution gezwungen. Oder sie gelangten über Schlepper in Arbeitslager, wo sie in Schuldknechtschaft, Sklaverei, Gewalt und Elend erlebten. Auch in Europa fielen Kinder Händlern zum Opfer. Auf den Internet-Seiten dubioser Adoptionsagenturen warteten Babys und Kleinkinder auf zahlungskräftige Eltern. Oft würden sie gezwungen zu stehlen, zu betteln oder als Drogenkuriere zu arbeiten. Boxler sagte, Terre des hommes habe systematisch recherchiert, und das Ergebnis sei erschreckend gewesen. Kinderhandel beschränke sich längst nicht mehr auf Einzelfälle. „Vielmehr sind regelrechte Handelswege entstanden, sind Kinder zur Ware geworden, die gehandelt wird wie andere Güter auch. Hier zeigt sich die erschreckende Logik unserer globalisierten Welt, in der der wirtschaftliche Profit an erster Stelle steht.“

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