vorlauf - kinderhort
: Winkelmaiers suchen nach den schönsten Spielsachen

Schadet Urlaub von der Schule dem Kinde? Kommt es womöglich aus dem Rhythmus wie ein Fußballprofi, dem die Spielpraxis fehlt nach einer Verletzungspause? Zur Rehabilitation des in dieser Woche feriengeschädigten Nachwuchses bietet sich die ausufernde Aufnahme von allerlei überflüssigem Geheimwissen an. Eine kleine Reha-Maßnahme am heutigen Samstag könnte so aussehen: Wir beginnen um 11 Uhr morgens im Kreuzberger Wasserturm in der Kopischstraße bei einer Abenteuerführung in die Welt der Wikinger. Danach lassen wir das Frühstück ausfallen und essen lieber ein paar Pommes in Halloween-Kürbis-Form bei McDonald’s, denn dafür und nur dafür, seien wir ehrlich, lieben einen die Gören. Satt ist man dann nicht, aber da wir eh eher hungrig nach Wissen sind, geht es um 13 Uhr ins FEZ in der Wuhlheide zur Ausstellungsreise durch die Welt des Geldes unter dem Titel „Mäuse, Euros und Moneten“, damit die Kleinen besser verstehen lernen, was sie da beim Börsenhandel im Internet mit der elterlichen Kreditkarte so alles anstellen. Den Tag beschließen wir im Medizinhistorischen Museum bei „Total normal – Der perfekte Körper als Traum einer unperfekten Gesellschaft: Die „spielerische Führung“ durch die dortige Sammlung beginnt um 15 Uhr, dauert nur schlappe vier Stunden. Danach ist der Babyspeck sicher weg. Das ganze Programm dürfte kein größeres Problem sein für die durchschnittliche Aufmerksamkeitsspanne eines Minderjährigen. Aber wer diesen Tag überlebt, freut sich garantiert wieder auf die Schule. Und darf tags darauf ins Haus der Berliner Festspiele zum JazzFest, wo am Sonntag um 11 Uhr Dietmar Mues und das Thomas Agergaard Quartett „Die Schneekönigin“ von Hans-Christian Andersen zum „Komplex aus Stimme, Jazz-Quartett und Licht“ formen wollen. Soll trotzdem was sein für Kinder.