: Wenn die Nacht am tiefsten ist
Der Kampf ums Paradies: Mutmaßungen über Rio
Bildungsbürgertum versus Boheme? Eher das Beste beider Welten. Mit Goethes Faust etwa haben Ton Steine Scherben den reichen Zitatenschatz gemein. Keine andere Band hat eine solche Masse an geflügelten Worten hinterlassen. Griffige Slogans, die den Sound der Epoche bündelten. Revolutionsromantik. Trotz und Leidenschaft: „Wenn die Nacht am tiefsten ist, ist der Tag am nächsten.“ Natürlich „Keine Macht für niemand.“ Ohne die Stimme von Rio Reiser aber hätte die ganze Sache nicht das richtige Herz gehabt. Zum König von Deutschland hat’s nicht gereicht. Als Sänger sitzt er selbst posthum noch auf dem Thron. In „Rio Reiser – Der Kampf ums Paradies“ werden die Träume der Siebziger noch einmal ausgeleuchtet. Ein Musiktheater, als „Fantasie über einen Mythos“. In einer Koproduktion vom Theater Strahl mit der Bremer Shakespeare Company. Sangen doch die Scherben: „Allein machen sie dich ein.“
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