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Unmutig, unwillig

Serbische Minderheit zwischen Boykott und Teilnahme

PRIŠTINA taz ■ Der jugoslawische Präsident Koštunica sprach ein Machtwort: die Serben Kosovos sollten endlich ihre negative Haltung den Wahlen im Kosovo gegenüber überwinden. Boykotte wie noch im Frühjahr, als die serbischen Gemeinden und Enklaven im Kosovo sich weigerten, Kommunalparlamente zu wählen, seien nicht opportun. Außerdem fanden damals die Unterstützungsgelder der UN-Mission auf kosovo-serbischer Seite keine demokratisch legitimierten Empfänger. In dieselbe Kerbe hieb auch die serbische Regierung unter Zoran Djindjić. Erfolgreich. Immerhin ließen sich 175.000 serbische Wähler registrieren, unter ihnen über 100.000 Flüchtlinge und Vertriebene, die jetzt in Serbien oder Montenegro leben. Auch die orthodoxe Kirche habe zu den Wahlen aufgerufen, bekräftigten ihre Sprecher.

Doch der Widerstand der lokalen Serben ist nicht erloschen. Regierungsvertreter aus Serbien wurden gnadenlos ausgepfiffen, viele Serben Kosovos fühlen sich durch die Politik Belgrads verraten. Sie akzeptieren die Selbstverwaltungsorgane Kosovos nicht. Sie hängen immer noch der Illusion an, die serbische Armee käme und die alten Verhältnisse würden wiederhergestellt. Im größten Serbengebiet Kosovos, dem serbischen Teil der geteilten Stadt Kosovska-Mitrovica und den sich nördlich anschließenden Gebieten, fordern die Milošević-treuen lokalen Machthaber die serbische Bevölkerung auf, die Wahlen zu boykottieren. Man werde Leute an den Wahllokalen postieren und alle zur Rechenschaft ziehen, die zu den Urnen gehen, soll mancherorts gedroht worden sein. ER

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