: fasten mit allen sinnen
Seit dem 16. bzw. 17. November ist in der islamischen Welt Ramadan. Er ist uns dieses Jahr näher gerückt durch den Krieg in Afghanistan, und alle Welt fragt: Wie wird Krieg im Ramadan geführt? Genauso, denn der Ramadan war nie ein Kriegshindernis: Ägypten kämpfte 1973 gegen Israel im Ramadan, Irak gegen Iran. Wenn nicht gekämpft wird, wird tagsüber mit allen Sinnen gefastet und abends das Fasten unterbrochen. Die Journalistin und Islamwissenschaftlerin Angela Grünert hat am Fastenbrechen teilgenommen, die „Tafeln der Barmherzigkeit“ in den Elendsvierteln von Kairo besucht und die Tücken des Mondkalenders recherchiert. Faktenreich beschreibt der Bildband „Ramadan“ die soziale, politische, religiöse und wirtschaftliche Funktion des Fastenmonats. Ein kenntnisreiches Buch mit Bildern der Fotografin Christel Becker-Rau vor allem aus Kairo und Jerusalem. Keine Regierung kann es sich leisten, die Bedürfnisse sozialer Randgruppen im Ramadan zu vernachlässigen. Positiv bewerten Psychologen den Ramadan:
„Ausgeglichenheit durch spirituelle Kontemplation sowie ein gemächlicher Tagesrhythmus und das Gefühl des Aufgehobenseins haben nicht nur positive Auswirkungen auf Körper und Geist, sondern werden auch als Gründe für eine in diesem Monat auffällig geringe Rate an Kriminalität und Suizidfällen genannt.“ ED
Angela Grünert, Christel Becker-Rau: „Ramadan – Fasten mit allen Sinnen“. Knesebeck Verlag 2001, 200 Seiten, 78 DM
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