: Fischer stoppt Scharping
Verteidigungsminister will ausgemusterte Waffen über die deutschen Botschaften im Ausland anbieten
BERLIN dpa ■ Außenminister Fischer (Grüne) hat laut Bild einen Vorstoß von Verteidigungsminister Scharping (SPD) vorerst gestoppt, über die deutschen Botschaften im Ausland ausgemusterte Waffen der Bundeswehr anzubieten. Scharping habe einen 46-Seiten-Katalog an die deutschen Verteidigungsattaches in 53 Ländern geschickt. Ziel sei es gewesen, frei werdendes Wehrmaterial ökonomisch sinnvoll zu verwerten, zitiert das Blatt aus dem Scharping-Papier. Fischer habe die Aktion in einem Runderlass an alle Botschafter gestoppt. Er habe die Diplomaten angewiesen, bis auf weiteres nicht tätig zu werden. Das Verteidigungsministerium in Berlin lehnte eine Stellungnahme dazu gestern ab. Ein Sprecher verwies darauf, dass „die Verwertung von Wehrmaterial ausschließlich in Übereinstimmung mit den politischen Grundsätzen der Bundesregierung zur Ausfuhr von Rüstungsgütern vom Januar 2000 geschieht.“
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