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Briten bleiben

Großbritannien weist Kritik der Nordallianz zurück. Frankreich landet hingegen ohne Widerspruch

BERLIN taz ■ Der Widerspruch der afghanischen Nordallianz gegen britische Soldaten hat gestern Unstimmigkeiten in London herbeigeführt. Während das britische Verteidigungsministerium eine Absage an Pläne zur Stationierung von 6.000 britischen Soldaten in Kabul andeutete, kam aus dem Außenministerium härtere Töne. Die bislang 100 Briten auf dem Flughafen Bagram „erfüllen eine wichtige Aufgabe“, sagte Außenstaatssekretär Ben Bradshaw. Sie „sichern den Flughafen für zukünftige humanitäre und internationale diplomatische Missionen“.

Zuvor hatte Verteidigungsminister Geoff Hoon über die 100 Briten gesagt, sie könnten wieder abgezogen werden, wenn sie mit ihrer Arbeit fertig seien. „Wir behalten sie nicht um ihrer selbst willen da.“ Die Jamiat Ulema Islami, tadschikischer Bestandteil der Nordallianz, hatte den Abzug von 85 der 100 Briten gefordert, weil sie ohne vorherige Absprache gelandet seien. Dies tat der britische Innenminister David Blunkett ab. „Wir haben es mit Krieg führenden Stämmen zu tun“, sagte er.

Ohne offenen afghanischen Widerspruch schickt Frankreich Soldaten nach Nordafghanistan. Die ersten 58 französischen Soldaten sollten gestern in Masar-i Scharif landen, um eine „humanitäre Luftbrücke“ einzurichten.

D.J.

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