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Schwere Kämpfe auf Jolo

Mindestens 55 Menschen werden bei Feuergefechten zwischen philippinischen Soldaten und muslimischen Rebellen getötet. Streitpunkt: angesetzte Wahlen

JOLO ap/taz ■ Bei den schwersten Kämpfen seit Jahren zwischen philippinischen Soldaten und Muslimrebellen der Nationalen Moro-Befreiungsfront (MNLF) sind gestern mindestens 55 Menschen getötet worden. Mehr als 80 Personen, darunter mehrere Dutzend Zivilisten, wurden nach Angaben der Behörden verletzt.

Kämpfer einer Splittergruppe der MNLF hätten am frühen Morgen eine Kaserne nahe dem Flughafen von Jolo im Süden des Landes mit Granaten angegriffen, berichtete ein Militärsprecher. Die Soldaten hätten daraufhin eine Gegenoffensive gestartet und Stellungen der Rebellen bombardiert. Unter den Toten seien vier Angehörige der Streitkräfte und 51 Rebellen. Rund 200 an dem Angriff beteiligte Rebellen seien Anhänger von Nur Misuari, dem Gouverneur der teilautonomen Region, erklärte der Militärsprecher.

Misuari, der im vergangenen Jahr zeitweilig Unterhändler zwischen der Regierung und den Entführern der deutschen Familie Wallert war, widersetzt sich für den kommenden Montag angesetzten Wahlen. Sie verletzen seiner Ansicht nach ein Friedensabkommen von 1996. Nach dem Abkommen ließ die MNLF von ihrem Ziel der Unabhängigkeit für die von Muslimen bewohnten Gebiete ab und akzeptierte eine begrenzte Autonomie. Das Abkommen beendete einen 25 Jahre dauernden Aufstand, der rund 120.000 Menschen das Leben kostete.

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