: Nato vollzieht Kurswende
Nato-Generalsekretär Robertson besucht Moskau. und äußert Verständnis für russische Tschetschenien-Politik
MOSKAU dpa ■ Nato-Generalsekretär George Robertson hat Russland eine engere Zusammenarbeit gegen den internationalen Terrorismus angeboten. „Wir sollten Seite an Seite gegen unseren weltweiten Feind antreten“, sagte Robertson gestern in Moskau zum Auftakt eines Treffens mit dem russischen Verteidigungsminister Sergej Iwanow. Iwanow sagte, Russland kooperiere auf bilateraler Ebene bereits eng mit vielen Nato-Staaten. „Wir sind bereit, diese Zusammenarbeit auch auf die Nato als Ganzes auszudehnen“, bekräftigte der Minister nach Angaben der Agentur Interfax.
Bei seinem Aufenthalt in der südrussischen Stadt Wolgograd, dem ehemaligen Stalingrad, hatte Robertson gestern Verständnis für die russische Tschetschenien-Politik geäußert. Die Allianz habe seit den Terroranschlägen vom 11. September ihre Meinung in dieser Frage geändert. Die vergangenen Monate hätten gezeigt, dass die tschetschenischen Rebellen Verbindungen zu terroristischen Netzwerken hätten, sagte Robertson. Die Nato habe die Tschetschenen aufgefordert, diese Verbindungen aufzukündigen. Sie beobachte den Konflikt insbesondere wegen der Opfer unter den Zivilisten allerdings weiter mit Sorge.
Für heute ist ein Gespräch zwischen Robertson und Staatspräsident Putin vorgesehen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen