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Die Bioland-Bauern

■ Das Jahr begann mit einem Bio-Boom, doch inzwischen sind im Hofladen die Stammkunden schon wieder fast unter sich

Agnes und Heinz Wilhelm Timmermann haben ein anstrengendes Jahr hinter sich. In ihrem Bioland-Hofladen in Sülldorf drängelten sich in den ersten Monaten die Menschen, die Appetit auf etwas Kontrolliert-Biologisches hatten. Agnes Timmermann erinnert sich an eine Szene kurz vor Weihnachten vergangenen Jahres: Der Laden ist gerappelt voll, da schreit einer: „Können Sie nicht mal die vierte Kasse aufmachen?“ Ein Stammkunde kontert: „Wissen Sie eigentlich, wo Sie hier sind?“

Die, die sonst in Supermärkten kaufen und nur auf der Flucht vor BSE im Bioladen landeten, mussten erst verstehen, dass die Menge des Filets nicht unendlich ist, sondern „dass wir fein immer zwei Rinder und zwei Schweine schlachten“, sagt Agnes Timmermann. Erst, wenn auch die Mettwurst und das Gulasch verkauft sind, schlachten die Bioland-Bauern wieder, kein Tier muss sein Leben nur für das Filet lassen.

Einige Stammkunden waren über die Neulinge genervt: „Die kaufen die ganzen guten Sachen weg“, beschwerten sie sich bei den Timmermanns. Aus jener Zeit stammt das Reservierungswesen: Rumpsteaks, Filet, Ochsenschwänze und Leber muss man bestellen, wenn die Rinder noch auf der Weide stehen. Ansonsten ist alles wieder fast beim Alten. Wie in den Vorjahren auch haben die Timmermanns zehn bis zwölf Prozent Umsatzwachstum. Darüber hinaus hat ihnen die BSE-Krise weitere zwei bis drei Prozent beschert. Die kommen von denen, die ihre Ernährung dauerhaft umgestellt haben. Doch die meisten derer, die im ersten Quartal den Hof stürmten, sind wieder zu ihren alten Gewohnheiten und in ihre alten Supermärkte zurückgekehrt. san

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