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Mehr Komfort für den Bremer Müll

■ 80 Millionen für Müllheizwerk / Zukunft des gelben Sacks ganz offen

Bremens Müll wird es in Zukunft besser haben: Ab Januar 2003 wird der so genannte „Siedlungsabfall“ nämlich in der neuen „Brennwert- und Emissions-Optimierungsanlage“ (kurz BEO) vorbehandelt und wandert dann auf nagelneuen Rost- und Verbrennungslinien ins Feuer.

Das neue Müllheizwerk reduziert die Emissionswerte, lässt die Abfallberge (330.000 Tonnen im Jahr) besser brennen und kann auch mehr Häuser mit Fernwärme versorgen (und dabei 10.000 Liter Heizöl im Jahr sparen), erklärte gestern die Abfallbehandlung Nord GmbH (ANO). Insgesamt 80 Millionen Mark wird der private Müllverbrenner in die neue Anlage investieren.

Trotzdem entbrennt derzeit ein heftiger Streit, wie Bremens Müll denn gesammelt werden soll, bevor er sich denn in Staub und Asche auflöst. „Der gelbe Sack muss weg“, fordert die grüne Karin Mathes mit ihrem Antrag, der heute in der Stadtbürgerschaft debattiert wird. Sie hätte sich eine Abstimmung der neu geplanten Anlagen der ANO mit dem neue Abfallwirtschaftskonzept gewünscht, das aber erst im nächsten Jahr beschlossen werden soll.

Auch SPD und CDU werden heute einen gemeinsamen Prüfantrag für die Müllsammlung einbringen. „Welche Alternativen gibt es zum gelben Sack“, wollen die Koalitionäre vom Umweltressort wissen. Denn 2003 läuft der Vertrag zwischen Hansestadt und dem Dualen System aus. Damit könnten zwar neuen Sammel-Systeme eingeführt werden. Aber erst wenn das bereits wackelnde Bundesgesetz gekippt würde, könnten die Kommunen der Mülltrennung endgültig Lebewohl sagen.

Sowohl SPD und Grüne könnten sich in Bremen dann das hochwertige und umweltfreundlichere Trockenstabilat-Verfahren vorstellen, bei dem der ganze Müll nur noch in eine Tonne wandert (die taz berichtete). Selbst die CDU war dem im Sommer noch ganz wohlgesonnen. Inzwischen sind die Konservativen aber von der Ein-Tonnen-Lösung abgerückt. Dickere Folien für den gelben Sack, flächendeckende Codierungen und höhere Strafen würden reichen, um Müll-Sündern den Garaus zu machen, erklärt jetzt die umweltpolitische Sprecherin der CDU, Viola Mull.

Zwar könnten die Trocken-Stabilat-Brickets letztlich auch im neuen Müllheizwerk verpulvert werden, so Michael Drost von der ANO. Die Anschaffung neuer und noch teurer Anlagen für die Gewinnung der Brickets aber würden sich für die ANO in jedem Fall nicht mehr lohnen. pipe

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