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KommentarHürden zum Paradies

■ Warum Hochschulen zu Gebührenfragen von den Kitas lernen können

Schade, eigentlich wollte der Kita-Bereich ja von den Hochschulen lernen. Wenn Schule und Unis kostenlos sind, warum sind Kindergärten dann so teuer? Doch nun die umgekehrte Idee: wenn das mit den gestaffelten Elternbeiträgen so gut funktioniert - 14 Prozent des Hamburger Kita-Etats zahlen die Eltern - sollen Studiengebühren nach gleichem Prinzip erhoben werden. Nur wer hat, muss zahlen, damit die Unis wieder vernünftig lehren können. Wenn dann auch noch Darlehen dafür sorgen, dass kein Student mehr jobben muss, winken paradiesische Zustände!

Schon im Vorwege jedoch könnten die Hochschulen hier von den Kitas lernen. Gekniffen sind vor allem Familien mit mittleren Einkommen, die als „reich“ gelten, es aber angesichts der realen Kosten wie Miete nicht sind. Kritisch auch die Frage, wo die zumutbare Bezahlgrenze liegt. So genannte „Nullscheine“ gibt es im Kita-Bereich längst nicht mehr. Ist solch ein Beitragssystem erst mal implementiert, ist es fiskalischen Zwängen unterworfen, bei dem die Frage, was Familien brauchen, keine Rolle spielt. Auch ist die Personalausstattung von Kitas - trotz der Gebührenfinanzierung - nicht gerade prächtig.

Doch Befürworter von Gebühren haben auch gute Argumente. So gibt es mit Japan und den USA Beispiele von Ländern, die sie nehmen und einen höheren Anteil an Unterschichtskindern haben als gebührenfreie Länder. Es gibt aber auch Gegenbeispiele wie England, wo Gebühren wegen der abschreckenden Wirkung wieder abgebaut wurden. kaj

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