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Lauern auf dem Berg

Afghanistan-Konferenz dauert an. Je detaillierter die Gespräche, desto komplizierter die Streitpunkte

BONN rtr/afp ■ Die Afghanistan-Konferenz auf dem Bonner Petersberg macht nach Angaben aus Delegationskreisen nur langsam Fortschritte bei der Verteilung der Macht nach dem Ende der Taliban-Herrschaft. Ein westlicher Diplomat sagte, die ursprünglich bis vergangenen Samstag terminierten Verhandlungen könnten noch bis Donnerstag oder Freitag dauern.

„Eine ganze Reihe von Delegierten hat sich eingegraben“, meinte ein westlicher Diplomat. UNO-Sprecher Fawzi sagte, jeder der 32 Delegierten habe zu jedem Satz etwas zu sagen: „Es gibt vier Delegationen und vier Meinungen in jeder Delegation.“

Am Wochenende hatten die Vertreter der Nordallianz und dreier Gruppen von Exilafghanen grundsätzlich der Bildung einer Übergangsregierung auf der Grundlage eines UN-Plans zugestimmt. Am Sonntagabend hatte die Delegation des Exkönigs Muhammed Sahir Schah ihren Delegationsleiter Abdul Sattar Sirat als Ministerpräsidenten dafür vorgeschlagen.

Nach Angaben des Sprechers von Präsident Burhahuddin Rabbani aus der Nordallianz, die derzeit in Kabul herrscht, werden außerdem der Paschtunenführer Hamid Karsai, Expräsident Sibghatullah Modschaddedi sowie Pir Sajed Ahmad Gailani, ein geistlicher Führer der Paschtunen, als Kandidaten gehandelt. Der Außenminister der Nordallianz, Abdullah Abdullah, sagte AFP, die Königsgruppe solle den Vorsitz der Übergangsregierung übernehmen. Dafür beanspruche die Nordallianz das Verteidigungsministerium.

UNO-Sprecher Ahmad Fawzi bezeichnete die Besetzung der insgesamt 29 Regierungsposten als Haupthindernis für einen erfolgreichen Abschluss der Konferenz: „Das einzige, was einer Einigung über die Zukunft Afghanistans noch im Weg steht, ist eine Namensliste.“

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