: Schnelles Aus für Enron
Der US-Energiekonzern meldet Konkurs an und will Konkurrent Dynegy dafür verantwortlich machen
NEW YORK ap ■ Bei einem der größten Firmenkonkurse in der US-Geschichte hat der hoch verschuldete Energiekonzern Enron jetzt Gläubigerschutz beantragt. Zugleich reichte er bei einem Konkursgericht in New York eine Schadensersatzklage gegen den Konkurrenten Dynegy ein. Hintergrund ist die geplatzte Übernahme Enrons durch Dynegy Ende November.
Enron hatte sein Handelsgeschäft in Europa vergangene Woche eingestellt. Über die Weiterführung der Geschäfte in Amerika wird noch verhandelt. Entlassungen sind geplant. Das Unternehmen hat weltweit 20.000 Beschäftigte. Am Freitag waren in Großbritannien bereits 1.100 entlassen worden.
Enron zählte zu den größten US-Konzernen. Mitte November hatte die Führung eingeräumt, dass der Gewinn vier Jahre lang um rund 20 Prozent zu hoch angegeben worden war und ein Großteil der 15 Milliarden Dollar Schulden nicht in den Bilanzen ausgewiesen war.
Dynegy hatte Mitte November angekündigt, Enron für 8,4 Milliarden Dollar zu kaufen, das Angebot aber zurückgezogen, als Enrons Kreditwürdigkeit immer weiter heruntergestuft wurde. Dafür verlangt Enron nun 10 Milliarden Dollar Schadenersatz. Dynegy ist empört. Die Klage zeige, dass Enron sich weigere, die Verantwortung für seinen Niedergang zu übernehmen, erklärte ein Sprecher. Dynegy habe Enron 1,5 Milliarden Dollar zur Verfügung gestellt. Das Geld sei in knapp drei Wochen weg gewesen.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen