: im alltag noch nicht gesichtet – kobetwo: autogenes training
Manchmal ist die Lösung eines Rätsels erschreckend einfach. Seit Anfang November scheint die ganze Welt mit Plakaten gepflastert zu sein, die einen Schuh zeigen, der irritierenderweise wie ein Auto ausschaut. Dazu sieht man einen schönen schwarzen Mann, von dem ohne weiteres angenommen werden kann, er sei Sportler und der Schuh demnach ein Sportschuh, ein so genannter Trainer. Die drei Streifen von Adidas tun ein Übriges dazu, die Mutmaßung in Realität zu überführen. Doch die Frage, warum der Schuh wie ein Auto aussieht, bleibt. Allerdings nur, bis man das Pressematerial des Sportartikelherstellers liest: Tatsächlich hat ihn das gleich Designteam entworfen, das für den Audi TT verantwortlich ist. Einmal Auto, immer Auto. Wie man in dem Schuh läuft, besser fährt, war bislang nicht zu eruieren – mangels Trägern, die man fragen könnte. Bei stolzen 165 Euro für das Paar – ohne Schnürsenkel, bitte schön! – und all den geschassten Bankern sowie abgestürzten Dot.coms kein Wunder. Nur noch Kobe Bryant, der neue Basketballstar bei den L.A. Lakers, scheint sich noch die ganz hohen Sprünge leisten zu können. Für ihn wurde der Schuh, der aus 32 separaten Formstücken hergestellt wird, entworfen. Und so ist auch sein Profil hinten in den Schuh eingeprägt, als so genanntes Perfyle. Hu, hu. Trotzdem: wenn auch nicht marketingtechnisch, von den Verwertungsinteressen und Produktionsbedingungen her, ästhetisch funktional ist dieser Schuh tatsächlich sonderbar, neu und Aufmerksamkeit erheischend. Wbg
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