: Rührende Geschichten vom Nachkriegsleben
Die Bremer Lehrerin Marie Freiwald hat nie erwartet, dass ihre privaten Zeichnungen irgendwann veröffentlicht würden. Vielleicht zu Recht. Und doch ist nun genau das geschehen. Als Nachkriegs-„Picture-Book“ der „Malerin-aus-Leidenschaft“ und „Lehrerin-wider-Willen“ Freiwald haben ihre Bilder nämlich doch Bedeutung, weswegen das Staatsarchiv diesen rührend kolorierten Bildchen, die 1948 als Dankes-Brief für Care-Pakete um die halbe Welt reisten, ein paar Seiten widmete (im Jahrbuch, siehe nebenstehender Text). Von Kaffee war die Rede, von Schuhen und von Unterkleidern, die die „liebe Frau Kraft und die lieben Fräuleins Ora und Willa“ geschickt hatten. Sie wurden zu Engeln verklärt. Naiv aber aussagekräftig, garniert mit Erläuterungen in Englisch.
Dass wir BremerInnen von dieser Korrespondenz erfahren, ist einem Zufall zu verdanken. Ein deutscher Amerikabesucher fand das Büchlein bei amerikanischen Freunden, die es wiederum bei einer Haushaltsauflösung erstanden hatten. Nachdem sich kein Antiquitätenhändler dafür interessierte, gelangte es in die Hände des Staatsarchivs. ede/ F: Archiv
Lesen gegen das Patriarchat
Auf taz.de finden Sie eine unabhängige, progressive Stimme – frei zugänglich, ermöglicht von unserer Community. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen