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montagskolumne: meinhard rohr zur lage der nation im spiegel seines wissens

Berlin, die Hauptstadt, brummt, singt und klingt. Und Berlin Mitte, die Hauptstadt der Hauptstadt, die Metropole in der Metropole, das Zentrum des Zentrums, brummt noch lauter, singt noch klingender, klingt noch singender. Denn es ist Weihnachtszeit, die Zeit des Einkaufskollers und des Geschenkewahns. Das Fest der Liebe naht. Was mich auf folgenden Gedanken bringt: Ist das Wort „Fest“ in dieser Zeit von Terror, Bomben und Autobomben nicht gänzlich unangebracht? Träfe das Wort „Festung“ die Verhältnisse nicht viel besser, jetzt, hier und heute? „Festung Amerika“ – in aller Munde. „Festung Europa“ – eine stehende Redewendung. „Weihnachten: Festung der Liebe“ – unerhört, neu, umweht vom großen Wortgeist der Geschichte, dabei von mir selbst erdacht, ersonnen und ersponnen. Dies Wort, ich mache es der Welt zum Geschenk. Vielleicht verzeiht sie mir es dann, dass ich früher einmal Linker war, leider. So lasset uns nun die Festung der Liebe festigen. Bis zum Fasten.

Diese Kolumne erscheint in loser, aber leider häufiger Folge.

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