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Die Islamistengruppe al-Ittihad al-Islami

Auf der Terrorliste des US-Außenministeriums steht aus Somalia die Organisation al-Ittihad al-Islami (Die Einheit des Islam). Sie entstand nach dem Zusammenbruch des Zentralstaats 1991 als Organisation somalischer Kriegsvertriebener und ihrer religiösen Führer sowie vertriebener arabischer Händler, die islamische Wohltätigkeitsverbände aufbauten. 1992 kontrollierte al-Ittihad kurz den nordostsomalischen Hafen Bosasso, später jahrelang den südsomalischen Hafen Merca. Sie unterstützte auch islamistische Rebellengruppen in somalisch besiedelten Teilen Äthiopiens.

Im Juni 1996 vertrieb Äthiopiens Armee al-Ittihad aus ihrem größten Militärstützpunkt Luqh an der äthiopischen Grenze, wo nach Angaben von Ortsansässigen Ussama Bin Laden Trainingslager für somalische und ausländische Islamisten finanziert hatte. Aus Luqh zog sich al-Ittihad nach el Uach im Dreiländereck Somalia-Äthiopien-Kenia zurück. Es gibt auch Berichte, al-Ittihad kontrolliere einen Hafen in Südsomalia und einen weiteren in Puntland. Dort, fürchten die USA, könnten Al-Qaida-Mitglieder auf der Flucht unbemerkt landen.

Die früher mit al-Ittihad verbündeten Geschäftsleute unterstützen heute die in der Hauptstadt Mogadischu ansässige, international anerkannte Übergangsregierung Somalias, was dieser den Ruch einträgt, mit Unterstützern des Terrorismus zusammenzuarbeiten. D.J.

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