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Mit Idealismus dabei

■ Die Kinderbibliothek an der Horner Straße ist kein Provisorium mehr

Die Kinderbibliothek an der Horner Straße ist nicht leicht zu finden. Kein Schild weist auf die Bücherei hin, die in einem Gebäude gegenüber der „Schauburg“ untergebracht ist. „Wir waren ja auch bislang immer die „Statt-Bibliothek“ und haben uns als ein Provisorium verstanden“, sagt Christine Nass, eine von zwölf ehrenamtlichen MitarbeiterInnen der Bücherei. „Wir hatten vor, unsere Kinderbibliothek nur so lange zu betreiben, bis die neue Zentralbibliothek im Polizeihaus öffnet.“ Die Eröffnung der Zentralbibliothek am Wall lässt aber auf sich warten.

Darum entschlossen sich die ehrenamtlichen BibliothekarInnen, die Kinderbibliothek nicht länger als Provisorium zu betreiben und den Namen von „Statt-“ in das, was sie wirklich ist, in „Kinderbibliothek“ umzuändern. Und weil einer dauerhaften Einrichtung auch ein ordentliches Hinweisschild geziemt, wird man die Kinderbibliothek bald auch besser finden.

Die Räumlichkeiten der Bibliothek sind übersichtlich. Es gibt einen großen und zwei kleine Räume, dazu einen kleinen Kellerraum, in dem ein ständiger Kinderbuch-Flohmarkt stattfindet. Bilderbücher für die Kleinsten und Romane und Erzählungen für die Älteren machen den größten Teil des Bibliotheksbestandes aus. Diese Bücher haben die MitarbeiterInnen nach Altersgruppen sortiert.

Da gibt es zunächst die Bilderbuch-Abteilung für die ganz Kleinen neben der Abteilung für 6- bis 9-Jährige. „Das erste Lesealter ist sehr wichtig und darum haben wir hier auch einen Schwerpunkt gesetzt“, so Christine Nass. Nach wie vor seien Astrid Lindgren, Christine Nöstlinger, Ottfried Preußler oder Janosch für Kinder dieses Alters die Klassiker.

Die 9- bis 12-jährigen erfreuen sich in ihrem Bereich einer Schwerpunktsetzung auf Kriminalliteratur, Pferdebücher und Comics, wenn sich damit natürlich auch die Buchauswahl bei weitem nicht erschöpft. Ab dem 13. Lebensjahr wird plötzlich weniger gelesen, so Christine Nass. Darum fällt die Abteilung für dieses Alter auch schmaler aus als die anderen.

In einem der kleineren Räume befindet sich die Sachbuchabteilung. Hier stehen zahlreiche Kinder- und Jugendlexika und nach verschiedenen Rubriken geordnete Sachbücher zu Themengebieten wie Dinosaurier, Chemie oder Sexualität. Auf den herumliegenden Matratzen kann man es sich beim Schmökern richtig schön gemütlich machen. Wer weniger gerne liest, kann sich in der CD-Abteilung umschauen: Neben den Gesammelten Werken der „Drei ???“ gibt es auch unzählige Kinderopern. Die kleine Video-Abteilung mit Filmen für Kinder und Jugendliche rundet das mediale Angebot der Kinderbibliothek ab.

Das Angebot der Kinderbibliothek nutzen vor allem Eltern mit ihren Kindern und freie Kindergruppen aus dem Viertel, Peterswerder und Hastedt. Etwa 1.000 Ausleihen pro Monat bei rund 1.300 regelmäßig ausleihenden Personen kann die Bibliothek verzeichnen. Da sie sich vollständig aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen finanziert, erhoffen sich die MitarbeiterInnen mit der dauerhaften Einrichtung der Kinderbibliothek auch einen erneuten Anstieg der Mitgliederzahlen. Katharina Borchardt

Öffnungszeiten: Mo+Fr 15-18 Uhr, Di 10-18 Uhr, Do 10-13 und 15-18 Uhr

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